Wow – manche sind ja richtig kreativ. “Meiner” ist da vergleichsweise langweilig gewesen. US-Amerikaner, Chirurg und UN-Sanitätsoffizier in Afghanistan. 53 Jahre alt, seit 5 Jahren Witwer, seine philippinische Frau kam bei einem Autounfall ums Leben. 1 Sohn, “Alex”, der zunächst 16 Jahre alt werden sollte und in New York ganz allein und nur von einigen “maids” betreut lebt, dann jedoch 17 wurde und – surprise, surprise! – in Accra in Ghana lebt und dort studiert. Alex wolle Soldat werden, und mein “Sanitätsoffizier”, “Joel Miller”, brauche dringend meine Hilfe dabei, den verblendeten Jungen davon zu überzeugen, eine andere Karriere zu wählen. Bis dato war nur von psychologischer Unterstützung die Rede.
“Joel” erzählte mir dann, er werde im kommenden Februar in Pension gehen – sein großer Plan sei die Gründung einer eigenen Klinik. Das würde ihn eine Menge kosten. Ah, ja … Er könne sich die Gründung der Klinik durchaus auch in “meinem Land” vorstellen. Auf alle Fälle wolle er mich im Februar treffen, da er mich so furchtbar vermisse und den gesamten Tag und auch nachts an mich denken müsse. ![;-)]()
Nachdem mir auffiel, dass er weder wie ein Amerikaner schrieb noch sprach, reagierte ich gar nicht mehr, nachdem es zuvor schon Unstimmigkeiten gegeben hatte, da ich einige seiner Aussagen anzweifelte, da mir schon klar war, dass das alles zu schön war, um wahr zu sein. Ich bin gespannt, was jetzt noch kommt …
Entsetzt bin ich jedoch über mich: Ich bin nicht auf den Kopf gefallen, und doch habe ich mich auf diesen Chat eingelassen. Gut, ich nehme es mal als weitere Erfahrung über mich selber, die im Grunde immer ziemlich misstrauisch ist. Aber offenbar gibt es auch eine Seite an mir, die sich mit reizenden Worten einwickeln lässt. Ich muss dringend diesbezüglich an mir arbeiten. ![:-)]()